Unser Hopfengarten steht mitten in Bargteheide, rund 30 km nördlich von Hamburg. Und quasi in Wurfweite zu unser Brauerei. In Eigenregie haben wir im Frühjahr 2018 – bewaffnet mit Bagger, Schaufeln, Leitern, Fräse – die nördlichste Niedriggerüstanlage Deutschlands aus dem Boden gestampft. Die Wiese umgegraben, Pfähle gesetzt und die Drähte gespannt. Hopfensetzlinge eingegraben.
Auf mehr als 100 m sind fünf verschiedene Sorten Hopfen angeleitet. Alles in Handarbeit. Und die geht bei der Ernte weiter. Den Hopfen pflücken wir Anfang September – zusammen mit vielen Helfern – Dolde für Dolde von Hand. Anschließend verpacken wir den Hopfen unter Vakuum und frieren ihn sofort ein - wenn er nicht direkt im Sudkessel landet. So bleiben die Aromen erhalten.
Die Brauereien in Hamburg und dem Umland verwendeten ab dem 14. Jahrhundert - als erste überhaupt - ausschließlich Hopfen im Bier. Der Hopfen sorgte nicht nur für den heute bekannten Geschmack, er machte das Bier auch länger haltbar und ermöglichte so den Bier-Export über den Seeweg in ferne Länder (Schiffsbier).
Hanse Hopfen ist wohl die Hopfensorte, die viele Jahrzehnte lang als einzige Hopfensorte zum Bierbrauen eingesetzt wurde. Durch Sie wurde das Brauen mit Hopfen erst etabliert. Damit ist sie die Sorte mit der größten Bedeutung für die gesamte Braugeschichte.
Wiederentdeckt haben wir eine Pflanze dieser Sorte aus der Hansezeit nach langen Nachforschungen und einer aufwendigen Suche in einem alten Hopfenanbaugebiet nördlich von Hamburg. Diesen letzten unveränderten Nachkommen aus Hansetagen kultivieren und vermehren wir in unserem Hopfengarten. Er sorgt für ein würzig-kräuteriges (pfeffriges), grasiges und erdiges Aroma.
Neben Hanse Hopfen wachsen bei uns derzeit Fuggles, Northern Brewer, Cascade und Centennial gen Himmel.